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Martemeoschulung

Start: 4. April 2020

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Anmeldung unter: info@sofa-ag.ch

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Platzierung in Sofa-Pflegefamilien

Sofa organisiert in Ihrem Auftrag Pflegeplatzierungen in Pflegefamilien. Unsere pädagogischen Mitarbeitenden besuchen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen regelmässig vor Ort und arbeiten mit ihnen an den vereinbarten Zielen. Unsere Platzierungsangebote stehen Kindern ab null Jahren, Jugendlichen, jungen Erwachsenen sowie jungen Müttern mit Kind offen. 

Wir verfügen über ein wachsendes Netzwerk zuverlässiger Pflegefamilien. Alle durchlaufen dasselbe interne Prüfverfahren zur Eignungsabklärung. Unser Verfahren richtet sich nach der Verordnung über die Aufnahme von Pflegekindern (Art. 5 der PAVO).  

Sofa bietet Ihnen als Auftraggeber folgende Leistungen:  

  • Fallaufnahme und Austrittsbesprechung
  • regelmässige Berichterstattung und Dokumentation der Platzierung sowie Teilnahme an Standortbestimmungen
  • fachliche Begleitung der Klienten, der Herkunfts- und Pflegefamilien sowie Sicherstellung der Kommunikation zwischen allen Parteien
  • Empfehlungen für Anschlusslösungen

Dauerplatzierung (DPL)

Es gibt viele Gründe, weshalb Kinder und Jugendliche nicht in ihrer Familie aufwachsen können. Oft haben vorgängige, ambulante Hilfestellungen nicht die erhoffte Veränderung bewirkt. Der Entscheid für eine Dauerplatzierung bedeutet den wohl grössten Eingriff in das Leben eines Kindes und beeinflusst auch das soziale und familiäre Umfeld. Doch eine Dauerplatzierung kann die bestmögliche Lösung in einer verfahrenen Situation sein. Sie ermöglicht den Kindern und Jugendlichen, ein stabiles, wohlwollendes familiäres Umfeld zu erleben und ein neues, tragfähiges Beziehungsnetz aufzubauen. 

Im Vorfeld einer Platzierung klären wir die individuell vorliegenden Umstände und Bedürfnisse sorgfältig ab und beziehen die Eltern und betroffenen Kinder und Jugendlichen in den Prozess mit ein. So gewährleisten wir, dass Pflegefamilie und Pflegekind zueinander passen und ein langfristiges Engagement möglich wird. Wenn immer möglich entschleunigen wir den Aufnahmeprozess und bieten Raum und Zeit für ein gegenseitiges Kennenlernen. Von unseren Klienten erwarten wir, dass sie sich entsprechend ihrem Alter aktiv an einer Verbesserung ihrer Lebenssituation beteiligen. Wir arbeiten während der ersten drei Monate in der Regel wöchentlich mit den Pflegeeltern und den Pflegekindern, anschliessend wird ein Rhythmus von 14-täglich angestrebt.   

Notfallplatzierung (NFP)

Ist ein Kind oder Jugendlicher akut gefährdet und eine sofortige Intervention nötig, kann eine Notfallplatzierung in folgenden Beispielsituationen in Frage kommen: 

  • Missbrauch und/oder Gewalt gegenüber Kindern/Jugendlichen
  • Grenzüberschreitungen und Auffälligkeiten
  • die Eltern sind in Untersuchungshaft
  • die Eltern wurden hospitalisiert
  • der Familie droht Obdachlosigkeit

Solche Situationen machen meist eine rasche räumliche Trennung der Beteiligten nötig.

Da bei einer Notfallplatzierung rasches Handeln zentral ist, kommen für diese Massnahme spezifische Pflegefamilien aus unserem Pflegefamilienpool in Frage. Sie müssen in der Lage sein, Klienten innert 24-Stunden bei sich aufzunehmen und sofort mit der Sofa-Bezugsperson zusammenzuarbeiten.

Bei einer Notfallplatzierung warten wir bis zu 48 Stunden auf die Klärung der rechtlichen Situation durch die zuständige Behörde. Wir überprüfen die Platzierungsindikation und Gefährdung innert Wochenfrist (Triage) und geben unsere fachlichen Empfehlungen ab. Unser Hauptziel einer Notfallplatzierung ist, der Schutz des Kindswohls. 

Eine Notfallplatzierung dauert mindestens eine Woche und maximal vier Wochen. In dieser Zeit begleitet eine Sofa-Bezugsperson den Klienten oder die Klientin, diese besucht ihn / sie mindestens einmal pro Woche in der Pflegefamilie und unterstützt bei der Suche nach einer passenden Anschlusslösung. Weiter fungiert sie als Drehscheibenfunktion zwischen Herkunftsfamilie, Pflegefamilie und Auftraggeber und sichert dabei die Kommunikation. 

Platzierung mit Kind (MuKi)

Sofa – Soziale Fachdienstleistungen organisiert für Minder- und volljährige schwangere Frauen sowie junge Mütter oder Väter, denen ein förderliches Umfeld fehlt, einen Platz in einer Pflegefamilie - für mindestens ein Jahr. Unser vorrangiges Ziel einer Platzierung mit Kind ist es, die Klientin oder den Klienten dabei zu unterstützen, Schule und/oder Ausbildung abzuschliessen.

Eine Platzierung mit Kind kann angezeigt sein, wenn jungen Eltern ein Verbleib in der Herkunftsfamilie nicht mehr möglich ist oder junge Mütter in einem Heim ohne Mutter-Kind-Gruppe wohnen. Wir empfehlen diese Massnahme auch für junge Frauen, die nicht über die nötigen Kompetenzen für eine Mutterschaft verfügen. Sie macht auch Sinn für Mütter, die in ihrem familiären Umfeld zu wenig Unterstützung bei der Erarbeitung schulischer bzw. beruflicher Perspektiven erhalten.

Sofa-Pflegefamilien, die für eine Platzierung mit Kind in Frage kommen, bringen neben den erforderlichen Grundkompetenzen wie Belastbarkeit, Fähigkeit zur Prozessbegleitung und Bereitschaft, die Klienten und ihr Kind in die Familie zu integrieren, Erfahrung in der Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern mit. Sie übernehmen Betreuungsaufgaben, wenn die jungen Eltern in der Schule oder bei der Arbeit sind.

Klienten erhalten in regelmässigen Sitzungen mit einer Sofa-Begleitperson die Möglichkeit, Selbst- und Elternkompetenzen zu erwerben, Biografiearbeit zu leisten und persönliche wie berufliche Perspektiven zu entwickeln. Darüber hinaus koordinieren wir für junge Mütter die Kontaktaufnahme zum Kindsvater. Anschliessend bereiten wir mit den Klienten den Übergang in eine andere Wohnform vor.

Entlastungsplatzierung (ENP)

Eine Entlastungsplatzierung bezieht sich auf die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, welche für kurze Zeit oder auch in regelmässigen Abständen bei einer Familie platziert werden. Die Entlastungen finden an den Wochenenden sowie auch in den Schulferien statt. 

Ziel dieser Massnahme ist es, das Herkunftssystem und die angespannte Beziehung zwischen dem Herkunftssystem und den Kindern und Jugendlichen zu entlasten. Weiter sollen die Kinder und Jugendlichen erholsame und anregende Ferien oder Wochenenden erleben können um sie in ihrer Lebenswelt langfristig zu stabilisieren. 

Wir kümmern uns um die Hin- und Rückreise der Klienten und stellen der Herkunftsfamilie, der Pflegefamilie und dem Heim eine Bezugsperson zur Verfügung. Diese Bezugsperson wird in einer Drehscheibenfunktion die Kommunikation aller Parteien sicherstellen. Eine Ferienplatzierung dauert mindestens eine Woche. Die Dauer von Wochenendplatzierungen kann individuell geregelt werden.  

Kurzzeitplatzierung (KZP)

Bei einer Kurzzeitplatzierung verbringen Kinder und Jugendliche eine vorab definierte Zeitspanne in einer Pflegefamilie. Dies kann von einer Woche bis zu mehreren Monaten dauern. Während dem Platzierungszeitraum wird von Sofa eine Bezugsperson für Pflegekinder zur Verfügung gestellt. Die Bezugsperson ist Dreh- und Angelpunkt für die Kommunikation mit allen Beteiligten.    

Eine Kurzzeitplatzierung eignet sich, wenn für die Kinder und Jugendlichen ein Wohnen im Herkunftssystem im Moment nicht umsetzbar ist, jedoch eine Anschlusslösung und / oder eine Rückführung in das Herkunftssystem in Aussicht steht.  

Ziel dieser Massnahme ist es, die Pflegekinder während dem Platzierungszeitraum eng zu begleiten und deren Lebenssituation zu stabilisieren.  

TANDEM in interkulturellen Platzierungen

Ausgangslage und Zielsetzung
Innerhalb der Schweiz hat der Bedarf an ambulanten Leistungen, Sozialpädagogischen Familienbegleitungen, Sozialpädagogischen Einzelcoachings, Intensivabklärungen sowie Begleitungen von Pflegeverhältnissen deutlich zugenommen. Es besteht ein Trend, stationäre Leistungen mit ambulanten Leistungen zu ersetzen, um die Klienten/-innen in ihrem eigenen Umfeld zu unterstützen, zu begleiten und zu stabilisieren. Nebst den ambulanten Leistungen werden Familien mit Migrationshintergrund, welche eine verwandtschaftliche Pflegeplatzierung führen oder minderjährige geflüchtete Kinder/Jugendliche, welche in Pflegefamilien leben, vermehrt unterstützt und begleitet.

Die Problematiken von Kindern und Jugendlichen sind bei Familien mit oder ohne Migrationshintergrund vorhanden und können professionell aufgefangen werden. Bei Familien mit Migrationshintergrund sieht Sofa einen besonders grossen Bedarf und gleichzeitig eine Chance. Aus langjähriger Erfahrung wird deutlich, dass die Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund effizienter gelingt, wenn in der Arbeit eine Zugehörigkeit aus dem gleichen Kulturkreis besteht. Der Vertrauensaufbau ist deutlich vereinfacht und die Problematiken innerhalb der Familie werden ebenso leichter verstanden, erkannt und es kann darauf adäquat und zielgerichtet reagiert werden – auch im Hinblick auf die kulturellen Aspekte. Fachkräfte mit Migrationshintergrund (aus Kulturkreisen wie beispielsweise Afghanistan, Pakistan, Brasilien, Portugal, Spanien, etc.), welche eine sozialpädagogische Ausbildung innerhalb der Schweiz absolviert haben und damit vollständig anerkannt sind, gibt es selten. Daher reagiert Sofa auf diesen Bedarf mit einem Tandemkonzept zwischen einem Sozialpädagogen/in und einer Begleitperson mit Migrationshintergrund, um die Vorteile der Zusammenarbeit mit Menschen des eigenen Kulturkreises zu nutzen und einer sozialpädagogisch fundierten Arbeit zu schaffen.

Fachlicher Hintergrund von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund
Bei Sofa müssen Personen mit Migrationshintergrund eine ab-geschlossene Ausbildung aus dem Heimatland vorweisen können. Sie haben Erfahrungen im Umgang mit Menschen, sind offen, reflektiert und können auf verschiedene Anforderungen professionell und mit einer fachlichen Distanz reagieren. Sie kennen sich mit ihrem Herkunfts- aber auch mit dem hiesigen Kulturkreis sehr gut aus, sie verstehen Mechanismen innerhalb der Kulturen und sprechen mehrere Sprachen, mit denen sie sich verständigen können.

Massnahmen zur Qualitätssicherung
Sofa schult das interne Personal regelmässig und fördert die Teilnahme an Weiterbildungen – es werden Fallbesprechungen einzeln sowie in der Gruppe durchgeführt sowie regelmässige Supervisionen und Intervisionen angeboten. Mitarbeitende mit Migrationshintergrund ohne sozialpädagogische Ausbildung arbeiten mit einer ausgebildeten Tandemperson zusammen, welcher die Begleitungen mit ihnen reflektiert, die Klienten und ihre Problematiken kennt und somit einen grossen Einblick und Einfluss auf die Fallführung übernimmt und letztendlich die Verantwortung für die Qualität der Arbeit trägt. Während der sozialpädagogischen Begleitung ist diese ausgebildete Fachperson jeweils die direkte Ansprechperson für den Auftraggebenden.