Ausgangslage und Zielsetzung
Innerhalb der Schweiz hat der Bedarf an ambulanten Leistungen, Sozialpädagogischen Familienbegleitungen, Sozialpädagogischen Einzelcoachings, Intensivabklärungen sowie Begleitungen von Pflegeverhältnissen deutlich zugenommen. Es besteht ein Trend, stationäre Leistungen mit ambulanten Leistungen zu ersetzen, um die Klienten/-innen in ihrem eigenen Umfeld zu unterstützen, zu begleiten und zu stabilisieren. Nebst den ambulanten Leistungen werden Familien mit Migrationshintergrund, welche eine verwandtschaftliche Pflegeplatzierung führen oder minderjährige geflüchtete Kinder/Jugendliche, welche in Pflegefamilien leben, vermehrt unterstützt und begleitet.
Die Problematiken von Kindern und Jugendlichen sind bei Familien mit oder ohne Migrationshintergrund vorhanden und können professionell aufgefangen werden. Bei Familien mit Migrationshintergrund sieht Sofa einen besonders grossen Bedarf und gleichzeitig eine Chance. Aus langjähriger Erfahrung wird deutlich, dass die Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund effizienter gelingt, wenn in der Arbeit eine Zugehörigkeit aus dem gleichen Kulturkreis besteht. Der Vertrauensaufbau ist deutlich vereinfacht und die Problematiken innerhalb der Familie werden ebenso leichter verstanden, erkannt und es kann darauf adäquat und zielgerichtet reagiert werden – auch im Hinblick auf die kulturellen Aspekte. Fachkräfte mit Migrationshintergrund (aus Kulturkreisen wie beispielsweise Afghanistan, Pakistan, Brasilien, Portugal, Spanien, etc.), welche eine sozialpädagogische Ausbildung innerhalb der Schweiz absolviert haben und damit vollständig anerkannt sind, gibt es selten. Daher reagiert Sofa auf diesen Bedarf mit einem Tandemkonzept zwischen einem Sozialpädagogen/in und einer Begleitperson mit Migrationshintergrund, um die Vorteile der Zusammenarbeit mit Menschen des eigenen Kulturkreises zu nutzen und einer sozialpädagogisch fundierten Arbeit zu schaffen.
Fachlicher Hintergrund von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund
Bei Sofa müssen Personen mit Migrationshintergrund eine ab-geschlossene Ausbildung aus dem Heimatland vorweisen können. Sie haben Erfahrungen im Umgang mit Menschen, sind offen, reflektiert und können auf verschiedene Anforderungen professionell und mit einer fachlichen Distanz reagieren. Sie kennen sich mit ihrem Herkunfts- aber auch mit dem hiesigen Kulturkreis sehr gut aus, sie verstehen Mechanismen innerhalb der Kulturen und sprechen mehrere Sprachen, mit denen sie sich verständigen können.
Massnahmen zur Qualitätssicherung
Sofa schult das interne Personal regelmässig und fördert die Teilnahme an Weiterbildungen – es werden Fallbesprechungen einzeln sowie in der Gruppe durchgeführt sowie regelmässige Supervisionen und Intervisionen angeboten. Mitarbeitende mit Migrationshintergrund ohne sozialpädagogische Ausbildung arbeiten mit einer ausgebildeten Tandemperson zusammen, welcher die Begleitungen mit ihnen reflektiert, die Klienten und ihre Problematiken kennt und somit einen grossen Einblick und Einfluss auf die Fallführung übernimmt und letztendlich die Verantwortung für die Qualität der Arbeit trägt. Während der sozialpädagogischen Begleitung ist diese ausgebildete Fachperson jeweils die direkte Ansprechperson für den Auftraggebenden.